Jorge Luis Borges, geboren am 24. 8. 1899 in Buenos Aires. Unter den teils aus Portugal, teils aus Spanien stammenden Vorfahren befinden sich Militärs und argentinische Unabhängigkeitskämpfer; die Großmutter väterlicherseits entstammt einer englischen Methodistenfamilie. 1914 Reise der Familie nach Europa, Wohnsitz Genf und Lugano; Abitur. Mit der Familie 1919 längere Reise durch Spanien; Kontakte zur dortigen literarischen Avantgarde. 1921 Rückkehr nach Buenos Aires. Borges begründet mit Freunden erste literarische Zeitschriften. 1923 erneute Reise der Familie nach Europa. 1938 Tod des Vaters, der ihn gefördert und finanziell unterstützt hat; Borges nimmt eine Arbeit als Bibliothekar in einer Vorstadt von Buenos Aires auf und büßt am Jahresende bei einem Unfall einen Teil seines Augenlichts ein. Er ist in der Folgezeit zunehmend auf die Hilfe von Freunden und vor allem seiner Mutter angewiesen, die die Funktion einer Sekretärin übernimmt. Gemeinsame literarische Projekte mit dem Erzähler und Romancier Adolfo Bioy Casares. Ein Jahr nach der Machtergreifung Peróns wird er 1946 wegen Unterzeichnung antiperonistischer Erklärungen seines Bibliothekspostens enthoben und als Geflügelinspektor der städtischen Marktaufsicht zugewiesen. Angesichts solcher Schikane sieht er sich gezwungen, seinen Unterhalt durch literarhistorische Vorträge zu sichern. 1950–1953 Präsident des argentinischen Schriftstellerverbands. 1955, nach der Absetzung Peróns, ernennen die neuen Machthaber Borges ...